Pony Junior von 1967

13. Dezember
Der Keller hat gerufen, ich brauchte mal wieder schwarze Ränder unter den Fingernägeln. :mrgreen:
Das Rahmenheck und den Ständer habe ich vom Schmodder befreit und konserviert, jetzt kommt der Motor dran.
Ich war beim Kauf der Meinung, der sei schon gemacht worden, aber da wurde wohl etwas geflunkert.
Die Dichtmasse am Kupplungsdeckel zeugt weniger von einer Revision, eher hat es sich so abgespielt, dass man das Übel sehr wohl erkannt und das Objekt des Grauens schnell wieder zugemacht hat.
Zum Glück habe ich bemerkt, dass das Polrad resp. die Kurbelwelle ca. 0.1mm radiales Spiel hat, sonst hätte ich ihn womöglich gar nicht geöffnet. Durch das Spiel hat das Polrad sogar leicht an den Spulen gestreift.
Interessanterweise hat die Kurbelwelle kaum axiales Spiel. Mal sehen, was mich erwartet, wenn die die Kurbelwelle draussen habe.
Erstmal geht es an den Zylinder.
Schaute man senkrecht auf den Kolben, konnte man den Kolbenring sehen. Hääää???

Und man glaubt’s fast nicht, ich konnte den Kolben gefühlt zehntelweise hin und her wackeln. Mehr dazu später, der Zylinder an sich sieht gar nicht übel aus, es sind auch noch Hohnspuren zu sehen. Die Spur in Laufrichtung ist nicht gravierend.

Der Kolben sah auf den ersten Blick auch nicht schlecht aus…

Die andere Seite hat mich erst auch nicht erstaunt, ein Bisschen braun sind die Kolben gerne mal.
Allerdings ist hier richtig Material drauf.

Hier sieht man es besser, da ist richtig Russ dran:

Auf der einen Seite ist der Feuersteg blank und auf der anderen ist zehntelweise Material drauf, der Kolben scheint schief im Zylinder gelaufen zu sein. Evtl. ist der Pleuel etwas krumm, das muss ich dann mal noch prüfen.
Allerdings hat der Kolbenbolzen im Pleuelauge genügend Spiel, dass es auch einen krummen Pleuel verkraftet hätte.

Der Kolben ist tatsächlich 0.3mm kleiner als der Zylinder. Zyli = 38.6mm, Kolben = 38.3mm.
Er hat dafür ein Kolbenfenster, wenn auch ein seltsames, seitlich versetztes.

Aber das Fensterli bringt natürlich nicht viel, wenn der Rest nicht stimmt.
Zum Beispiel das Stossspiel, das mit 0.7mm fast schon ein Scheunentor ist.
Kein Wunder, dass das Motörchen keinen Pfupf hatte.

Die Bronzebüchse im Pleuelauge hat etwas gelitten.
Hätte sie weniger Spiel, würde ich sie drin lassen, aber so muss sie raus. Das aber später.

Als nächstes will ich mir die Kupplung anschauen, also muss die Brühe raus…

Kollege Rost hat sich da schon zu Schaffen gemacht…

Und man sieht schön, wie das Ding wackelt:

Zum Lösen der Schrauben resp. zum Gegenhalten habe ich wieder mal etwas improvisiert…

Ebenso zum Vorspannen der Kupplung, so dass ich die Plättchen rausnehmen kann. Hier hat mir die Platte, mit der ich schon die Kupplung von Juniors Maxi abgezogen hatte, gute Dienste geleistet.

Rost gibt gute Reibwerte…

Die Nabe ist auch etwas eingelaufen…

Ein Gedanke zu „Pony Junior von 1967“

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