Pony Junior von 1967

Das ist aber alles nur halb so schlimm, mehr Sorgen machen mir die Antriebsräder.

Das kleine Zahnrad auf der Kurbelwelle hat ordentlich Verschleiss.

Folgt man dem Zahnkopf von der rechten Stirnseite her, kann man anfangs noch einen Kopfkantenbruch erkennen, der aber bald verschwindet. So ein Verschleiss ist schon heftig, das habe ich noch bei keiner Zahnradpaarung gesehen (nicht Mofa, sondern Industrie/Maschinenbau).
Wenn ich jetzt alles neu lagere und der Kupplungskorb nicht mehr wackelt wie ein Lämmerschwanz, dann werden die Räder sicher nicht mehr in der gleichen Lage zueinander sein und sehr wahrscheinlich trägt die Verzahnung dann nur am Rand (Kantenträger), wo sie noch nicht verschlissen ist. Das würde nicht lange gut gehen.

Aber auch das Gegenrad auf dem Kupplungskorb hat arg gelitten.
Oeltaschen könnte man das fast nennen. :lol:

Es sieht so aus, als ob die Zähne nur etwa auf der halben Höhe getragen haben, angesichts des wackeligen Kupplungskorbes kann man sich das gut vorstellen.
Das kleine Zahnrad könnte man zur Not auch verkehrt herum montieren, aber das grosse Zahnrad will ich so nicht wieder einbauen.
Zum Glück kriegt man diese Teile noch (oder wieder) und so ging gestern eine Bestellung raus.
Mehr Sorgen macht mir die Vorgelegewelle. Das eine Ende läuft in dieser Bronzebüchse.

Der Lagerzapfen hat dort drin ca. 0.1mm Spiel, was für meinen Geschmack etwas viel ist.

Das andere Ende läuft in einer Hohlwelle, auch hier ist das Spiel vom Gefühl her eher gross, habe es aber noch nicht gemessen.
Vielleicht muss ich die Lehrwerkstatt auch für diese Bronzebüchse bemühen.
Wobei, hier gibt es ja nur bei ausgekuppelter Kupplung Gleitreibung, eingekuppelt dreht die Welle gleich wie die Hohlwelle.
Das Wackeln der Kupplungskorbes wird wohl am ehesten am Lager der Hohlwelle liegen.
Ich hoffe, das Lager von MK taugt was.
https://www.mofakult.ch/sachs/kupplung/503-50-2-50-3-manuell/kugellager-spezial-vorgelegewelle-sachs-50-2-503-2al-503-2bl-1a-qual

Die Verzahnung hat auch hier gelitten…

Vor allem der hier ist heftig:

Da fragt man sich schon ,wie das mit 0.8PS überhaupt möglich ist. Ich vermute, dass der Motor eine Million Km drauf hat, ohne Oel, oder mit mehr Leistung unterwegs war.

Die Kurbelwelle scheint glücklicherweise in Ordnung zu sein, am Pleuellager ist kein radiales Spiel spürbar.
Ich kann mir nur immer noch nicht vorstellen, wie es zu dermassen viel Radialspiel kommt, ohne dass auch das Axialspiel zunimmt. Mal sehen, wie das dann mit den neuen Lagern aussieht.
Hier sieht man auch, dass die Gehäusehälften ohne Papierdichtung, dafür mit Dichtmasse abgedichtet wurden.
Ich muss dazu aber auch sagen, dass die Frässpuren relativ tief sind, ich frage mich, ob eine normale Papierdichtung diese Rillen ausgleichen kann.
Solange man die Wellen korrekt ausdistanziert spielt es ja eigentlich keine Rolle, es ist nur eine Frage der Dichtigkeit.

Und hier noch ein Bild der linken Gehäusehälfte, da sieht man den Schmodder im Kurbel- und Getriebegehäuse.
Der Wellendichtring ist übrigens auch schon recht zäh, der hat sicher nicht mehr gut gedichtet.

Hier noch ein Video vom Lager, das etwas zu viel Bewegungsfreiheit hat.

Man sieht auch gut sowas wie Ablagerungen auf dem Gehäuse.
Die sind aber nicht mit fettlöslichen Mitteln wegzukriegen und sind auch relativ hart. Ich vermute, dass dies Ausblühungen aufgrund Korrosion sind.
Der Gehäuseboden ist auch recht korrodiert, vermutlich hat den schon mal jemand mit einer Masse ausgegossen. Die hellen Flecken sehen jedenfalls nicht wie die originale Lackierung aus.
Da habe ich also noch etwas Arbeit vor mir. Zuerst alles saubermachen und dann mit einer ölfesten Farbe versiegeln.
Immerhin scheint die Loch- resp. Muldenkorrosion nicht so tief zu sein, dass das Gehäuse undicht ist. Jedenfalls war der Motor bisher kein “Auslaufmodell”.

Ein Gedanke zu „Pony Junior von 1967“

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