Jetzt aber zum Grund, warum der Motor überhaupt auseinander musste.
Wie man hier sieht, ist es kein Wunder, dass das Zündungsseitige Lager das Zeitliche gesegnet hat.
So kann kein Gemisch das Lager schmieren, wenn der Wellendichtring ganz am Lager anliegt.
Der Rest sieht gesund aus, die Kupplung kann drin bleiben, wir werden nur die Lager und Dichtringe ersetzen und das Ding wieder zusammensetzen.
Vielleicht noch die Büchse im Pleuelauge ersetzen.
So ein Schmodder sollte doch da gar nicht sein…
Beim Auseinandernehmen des Motors stösst man immer wieder auf so Sächeli, es lohnt sich, die Dinge genauer anzuschauen.
Der Ansaugstutzen wurde wohl mal von einem Ochsen festgezogen, ein paar Feilenstösse offenbaren, dass die Dichtfläche ziemlich krumm ist. Würde mich nicht wundern, wenn der Falschluft gezogen hat.
Also wird das Ding plan gefeilt und am Schluss noch über’s Scheifpapier gezogen, das sieht schon besser aus.
Wir haben auch die Kurbelwellen- und Getriebelager abgezogen und die Kurbelwelle schon mal so vorbereitet, dass wir demnächst die Lager und Simmerringe montieren können.
Nachdem die Lager ab waren, haben wir die Oberflächen etwas mit Poliertuch aufgehübscht. Dabei ist uns aufgefallen, dass die kupplungsseitigen Einstiche (im Bild rot markiert) recht scharfkantig sind, das würde die Dichtlippen des Simmerringes schon bei der Montage beschädigen.
Weiter geht’s mit der Bronzebüchse im Pleuelauge.
Der Kolbenbolzen hatte in Laufrichtung des Kolbens fühlbar mehr Spiel als quer dazu.
Nicht unbedingt besorgnisserregend, aber halt doch spürbar.
Die alte Büchse habe ich mit Hilfe des Polradabziehers herausgezogen, ähnlich wie im Bild hier, einfach ohne die Unterlagscheibe unter dem Schraubenkopf.
Der Schraubenkopf ist zwar im Durchmesser etwas am unteren Limit und staucht die Lauffläche wohl auf, aber zum Rausziehen spielt es ja keine Rolle.
Die Neue Büchse versuchte ich erst mit der im vorherigen Bild gezeigten Methode einzupressen, aber da ist die Büchse zu wenig geführt und verkantet gerne. Da hätte ich mit geeigenten Rohrstücken was gescheiteres bauen müssen.
Am Schluss habe ich die Büchse einfach mit dem Schraubstock eingepresst, solange die Backen schön parallel sind, ist ein Verkanten schon fast ausgeschlossen. Nur das letzte Stückchen habe ich sie mit dem Polaradabzieher noch ganz reingezogen.
Durch das Einpressen ist der Innendurchmesser natürlich geschumpft, so dass der neue Kolbenbolzen nicht mehr reinpasste.
Mangels Reibahle habe ich die Büchse mit etwas um einen Schraubenschaft gewickeltem ganz feinem Schleifpapier (am Schluss Poliertuch) aufgeschliffen, dem Einen oder Anderen dürfte bei dieser Vorstellung die Haare zu Berge stehen, aber ich wollte es einfach mal versuchen. Eine neue Büchse ist ja schnell beschafft, so dass ich auch im schlechtesten Fall nicht viel verliere.
Es ist auch nicht ganz trivial, das ganze halbwegs zylindrisch hinzukriegen, so klappte das auch bei mir nicht hundertprozentig. Es braucht schon eine ruhige Hand und etwas Fingerspitzengefühl. Die letzten µm oder Hundertstel habe ich dann mit dem alten Kolbenbolzen und etwas Knorrostol ausgeläppt, bis der neue Bolzen schön flutschte. Mal sehen, wie sich das hält, besser als vorher ist es auf jeden Fall. Notfalls gibt es dann halt nochmals eine neue Büchse.
Hier noch der alte Kolbenbolzen mit der alten Büchse.
Man sieht etwas galvanische Korrosion dort, wo er in Kontakt mit dem Kolben war.
Wenn wir gerade so beim Schleifen sind, hier noch das Resultat vom Planen des Zylinders und der Kopfes.
Der Zylinder hatte ja ein paar Spuren auf der Dichtfläche, da wollte ich sichergehen, dass keine Erhebungen drauf sind.
Jetzt sieht er so aus:
Man hätte mehr wegnehmen können, es hat noch ein paar Dellen, aber wegen denen wird es schon nicht gerade rauspfeifen.
Es geht ja mehr darum, dass auf der Dichtfläche nichts vorsteht, wie dies am Zylinderfuss der Fall war. Übrigens auch am Motorgehäuse, das aber später.
Der Zylinderkopf wurde zur Sicherheit auch noch auf planem Untergrund über das Schleifpapier gezogen.
****ich lach mich weg**** Kusi, Du bisch dä best – “Du schaffst das”::: HEY
Cool echt toll. Ich hatte den selben Puch Maxi und auch in Rot.